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Ode an das Tal der Wupper (inkl. Reise-Tipps)

Man muss nicht um den halben Erdball reisen, um die Schönheit der Welt zu entdecken. Das Schöne liegt oft so nahe: Willkommen in Wuppertal.

Naja, werden sich die meisten Leser nun denken – zurecht. Wuppertal gehört nicht unbedingt zu den Perlen deutscher Großstädte und spielt wohl leider eher in einer Liga mit Städten wie Gelsenkirchen, Wolfsburg oder Rostock. Städte, bei denen eine intensive Überarbeitung nicht schaden würde und bei denen man als Architekt das Gefühl bekommt, dass irgendwas falsch gelaufen ist.

Jedoch hat oft auch Hässlichkeit ihren ganz eigenen Charme – Das lernt man spätestens, wenn man schon in diversen großen Städten auf anderen Kontinenten gelebt hat. „Einfach nur schön“ wird auch schnell langweilig und eine perfekte Stadt ist nett anzusehen, verliert aber irgendwie auch schnell ihren Reiz. Ein bisschen Dreck, ein bisschen Unordnung und eine Prise Anti-Architektur – ist es nicht gerade dass, was eine Stadt spannend macht?

Wollen wir es mal nicht übertreiben. Wuppertal lässt sich am Ende doch schwerlich schön reden. Und auch wenn ich mich heute eher als einen „Exil-Kölner in Berlin“ bezeichnen würde, so ist es trotzdem ist es meine Heimatstadt, in der ich die Hälfte meines bisherigen Lebens verbracht habe. Und wie so oft: Aus der Distanz merkt man, dass es auch dort viele Dinge gibt, die man anderswo nicht findet.

Zwar will ich nicht so weit gehen, Euch zu einer Reise an die Wupper zu raten. Wer aber sowieso gerade am Wuppertal vorbei kommt, der sollte ruhig mal für ein paar Stündchen dort aussteigen. Und daran vorbei kommen, das passiert doch relativ häufig, sei es auf der Zugverbindung Köln-Berlin oder auf einer Autobahnfahrt über die A1. Daher nun 6 gute Gründe, warum Ihr ruhig einmal in Wuppertal aussteigen solltet:

Schwebebahn: Klar gehört die Schwebebahn mit dazu in dieser Auflistung. Für einen Wuppertaler ist sie so selbstverständlich wie ein normaler Linienbus – Angereiste sehen das sicher mit anderen Augen. Die Bahn durchquert einmal das gesamte Tal und auch wenn der Ausblick nicht immer romantisch ist, so macht es trotzdem Spass, einmal die ganze Strecke abzufahren. Anschliessend sollte man sich unbedingt die Geschichte von Tuffi dem Elefanten, erzählen lassen.

Bergisches Land: Zu erst einmal eine Klarstellung: Wuppertal ist weder Ruhrgebiet, noch liegt es „kurz vor Köln“. Beides falsch! Das Bergische Land ist eine eigene Region, die viel grün und tolle Landschaften zu bieten hat. Wer im Sommer herkommt und gern wandert oder Fahrrad fährt, dem wird es hier gut gefallen. Auch eine Kanutour auf der Wupper, von Wuppertal bis zum Rhein bei Leverkusen, ist eine geniale Sache. Das Freizeitangebot im Grünen ist Top!

Müngstener Brücke: Genau genommen liegt die Müngstener Brücke zwischen Solingen und Remscheid. Trotzdem lohnt sich ein Besuch! Sie ist die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands und sowohl ein Spaziergang unterhalb der Brücke, als auch eine Fahrt über die Brücke lohnen sich. Die Wanderung unterhalb der Brücke kann man gut mit einer Besichtigung von „Schloss Burg“ (dem Schloss der Grafen von Burg) in Solingen verbinden. In 1-2 Stunden ist man dorthin gewandert.

Skulpturenpark Waldfrieden: Das 14 Hektar grosse Anwesen gehörte einmal dem Industriellen Kurt Herberts, der sich hier durch den Architekten Franz Krause (um 1950) eine zweigeschossige Villa erreichten ließ. Das Gebäude hat eine ganz besondere Architektur. Es wurde im inneren dynamisch auf die Bewegungen der Bewohner abgestimmt. Von außen passt es sich harmonisch an die Umgebung an. Es ist ein einzigartiges Architektur-Beispiel des „organischen Bauens“ und steht unter Denkmalschutz. Vor einigen Jahren kaufte der Bildhauer und Künstler Tony Cragg das Gelände und errichtete auf ihm einen Skulpturenpark.

Luisenviertel: Es gibt nicht viele schöne innerstädtische Flecken in Wuppertal. Wenn es aber einen gibt, dann ist es das Luisenviertel. Hier gibt es im Vergleich zum Rest der Stadt einen recht hohen Anteil an Altbauten mit Charme. Auch die Restaurant- Bar- und Cafédichte ist hier sehr hoch. Im Sommer kann man gemeinsam mit dem Rest der Stadt in der Luisenstrasse draussen sitzen und durch die Strassen flanieren.

Hardt: Die Hardt-Anlagen sind einer der ältesten Stadtparks in Deutschland. Es ist eine bewaldete Erhebung (Hardt-Berg) mitten in der Innenstadt. Man hat einen tollen Blick von dort und es gibt viele spannende alte Gebäude, wie zum Beispiel die „Villa Eller“ im botanischen Garten. Ein ehemaliger Steinbruch wurde ebenfalls in die Hardt-Anlagen integriert. Ausserdem gibt es mehrere Türme (Bismarckturm, Elisenturm) und nette Cafés (Café Hardt-Terrassen).

Wie man bereits erahnen kann, sollte man Wuppertal unbedingt an einem sonnigen Sommertag besuchen, da alle „Highlights“ eher was für Sommerwetter sind. Und ich muss zugeben: An einem Regentag kann man lieber einen grossen Bogen um die Stadt machen – und regnen tut es im Tal der Wupper häufig.

Wer aber mal Lust auf eine spannende Tour durch „eine charmante Stadt mit Mut zur Hässlichkeit “ hat, der sollte unbedingt mal vorbei schauen. Und eines muss man der Stadt noch eingestehen: Es gibt nicht viele Städte, in denen die Menschen so freundlich, offen und auf dem Boden geblieben sind – und das zählt am Ende eh viel mehr 😉

Wer weitere Tipps benötigt, dem empfehle ich noch die App „Wupptour“ von Antonino Zeidler. Wie man in Wuppertal zu sagen pflegt: Toll, woll?

Heute in der Bonusrunde: Reime. Was reimt sich auf Wuppertal? Am besten find‘ ich „Jahresquartal“.

Titelbild: MedEvac71