Wie es Dir gelingt, realistischer zu planen

Kein genaues Ziel – kein genauer Erfolg

Das Ziel ist das Ziel. Ohne Ziele würden wir alle durchs Leben treiben und nirgendwo ankommen. Deswegen brauchen wir welche. Doch Ziel ist nicht gleich Ziel. Du kannst dir natürlich vornehmen, zum Bäcker zu gehen.

Wenn du das umgesetzt hast, hast du auch etwas erreicht. Aber um langfristig voranzukommen, brauchst du Ziele, die dich genau dahin führen, wo du ankommen möchten. Doch diese konkret zu formulieren, ist nicht immer leicht.

Worum es wirklich geht: Ziele bestimmen

Zunächst einmal gilt es, deine Ziele herauszufiltern. Wenn du jetzt schon innerlich loslegst und aufzählst, dass du gern reicher, erfolgreicher, weniger gestresst, beliebter und was auch immer wärst, bist du schon genau beim Problem angelangt: Solche pauschalen Ziele kannst du nicht erreichen.

Das funktioniert schon allein deswegen nicht, weil dein Gehirn konkrete Anweisungen braucht. Zu große Ziele ohne genaue Definition versteht es nicht als Aufforderung, sondern als: „Na ja, ich könnte ja mal…“ Tja, oder eben auch nicht.

Außerdem geht es ganz leicht, dass du fremde Ziele plötzlich zu deinen machst. Dein Denken wird automatisch von deiner Umwelt geprägt. Familie, Freunde und Partner leben dir einen bestimmten Lebensstil vor.

Aber auch Werbung, Filme, Serien, Zeitschriften, das Internet – sie alle zeigen dir täglich, wie das Leben der anderen (vermeintlich) aussieht. Und das ist irgendwie immer besser als das eigene.

Aber möchtest du wirklich genau dieses Auto fahren, genau diesen Job machen und genau zwei Kinder am Frühstückstisch sitzen haben? Nur weil dein Freundeskreis findet, dass man mit 35 in der Chefetage sitzen sollte, muss das für dich ja nicht auch stimmen. Vielleicht ist dir Lebensqualität sehr viel wichtiger als Überstunden und ein dickes Bankkonto?

Eine glatte Zehn!

Alles zu verändern und das am besten noch auf einmal, ist sehr hochgegriffen. Nimm dir erst einmal vier Bereiche vor:

  • Beziehungen
  • Karriere
  • Gesundheit & Fitness
  • Dinge zum Feiern (das ist alles, worüber du dich freuen und wofür du dankbar sein kannst)

Jetzt gib auf einer Skala von eins bis zehn an, wo du hier stehst. Dann überlege dir, wo du gern sein möchtest. Vielleicht ist es verlockend, jetzt überall eine Zehn hinzuschreiben, aber denk dran, dass deine Ziele dich fordern, nicht überfordern sollen.

Und mach dir auch bewusst, wie viel Arbeit du investieren kannst und möchtest.  Ein Tipp für den letzten Punkt: Nimm dir hier vor, dich jeden Tag hinzusetzen und alles aufzuzählen, wofür du dankbar bist. Es zählen auch Kleinigkeiten!

Nun überleg dir, wie du das andere Ende der Skala erreichen möchtest. Nehmen wir an, dein Punkt Beziehungen hat eine fünf erhalten. Du bist zufrieden mit deinem Freundeskreis und kommst auch mit den meisten anderen Menschen ganz gut aus.

Aber du würdest dich gern mal wieder verlieben, mit Schmetterlingen und Kribbeln im Bauch. Also schreibst du eine Zehn als Ziel auf, denn das wäre für dich der Idealzustand. Wie kannst du diese Zehn erreichen? Zum Beispiel, indem du…

  • … mehr ausgehst und neue Leute triffst.
  • … dich bei einer Partnervermittlung anmeldest.
  •  …vielleicht doch mal mit dem neuen Kollegen oder der netten Nachbarin ausgehst.
  • …deine Erwartungen an einen neuen Partner hinterfragst. Warum hat es bisher nicht geklappt? Was hat nicht gestimmt? Gehst du offen auf neue Menschen zu?
  • … einen Freund fragst, wie er dich sieht und wie er dich im Gespräch oder beim Flirten wahrnimmt.

Natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten. Hier geht es darum, ein Ziel zu finden, dass du innerhalb von vier Wochen umsetzen kannst.

Du wirst in einem Monat bestimmt nicht die ganz große Liebe finden, aber du kannst viele kleine Schritte auf dem Weg dorthin erreichen. Und jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Anfang. Ein realistisches Ziel wäre es hier zum Beispiel, wenn du dir vornimmst, bis zum Ende des Monats drei neue Methoden zur Partnersuche ausprobiert zu haben.

Sei mal SMART!

Eine Methode aus dem Projektmanagement hilft dir dann dabei, deine gefundenen Ziele effektiv umzusetzen und auf Machbarkeit zu überprüfen: das SMART-Ziel. Sagen wir einmal, du möchtest zehn Kilo abnehmen. Laut SMART muss das Ziel spezifisch sein. Das ist es.

Zehn Kilo sind eine konkrete Angabe. Auch messbar, das zweite Kriterium findet hier durchaus Anwendung. Jetzt kommt der erste kritische Punkt. Ausführbar? Nein. Aber das lässt sich ändern. Es fehlt hier eine konkrete Strategie (Joggen, Fitnessstudio, Zumba-Kurs, Essgewohnheiten verändern etc.).

Ist das Ziel realistisch? Das kommt darauf an. Wenn du nur 40 kg wiegst, wohl nicht. Bei 150 kg ist es aber ein guter Anfang. Zum Schluss sollte das Ziel terminierbar sein. Ein Terminplan ist für jedes Ziel unverzichtbar. Zerlege das große Ziel in kleine Schritte und notiere dir, bis wann welcher Schritt erreicht sein soll.

Such dir zum Beispiel einen konkreten Termin für die Anmeldung im Fitnessstudio. Danach setzt du genaue Tage im Kalender fest, an denen du trainieren möchtest. Nimm diese Termine ebenso ernst wie du es mit einem beruflichen Meeting machen würdest.

Bloß keinen Stress!

Ein Ziel zu erreichen, macht stolz. Dabei gilt: Je schwieriger, desto besser. Deswegen bringt es dir nichts, wenn du Ziele nur innerhalb deiner Komfortzone setzt. Denn dann verharrst du in ihr, anstatt dich weiterzuentwickeln. Dein Ziel darf dich also ruhig anstrengen. Aber es sollte dich nicht stressen oder gar unter Druck setzen.

Wenn du dir in den Kalender schreibst, dass du in einer Woche zwei Kilo verlieren oder in den nächsten drei Tagen drei Dates haben musst, ist der Frust schon absehbar. Manipulier dich nicht selbst. Sprich dir zu, wie du einem guten Freund zusprechen würdest, der etwas erreichen möchte.

Halte auch inne. Ziele zu erreichen, ist kein Sport. Es geht nicht darum, höher, schneller, weiter zu sein. Wenn du etwas erreicht hast, halte diesen Augenblick für dich fest. Freu dich ehrlich darüber, nimm deinen Erfolg ernst, feiere ihn. Und halte dir noch einmal vor Augen, welche Strategie dich dorthin gebracht hat. Denn eins ist sicher: Das nächste Ziel kommt bestimmt.