Mit iPhone Apps ein passives Einkommen aufbauen (Teil 1)

Um ortsunabhängig als digitaler Nomade leben zu können bzw. um sich die Freiheit zu schaffen von überall arbeiten zu können, sollte man sich eine Einkommensquelle erschliessen, die auch dann weiter sprudelt, wenn man gerade nicht arbeitet. Mit passivem Einkommen ist dies möglich.

Was bedeutet „passives“ Einkommen?

„Passiv“ bedeutet hier aber nicht, dass man generell weniger arbeiten muss. Ein passives Einkommen erfordert sehr viel Arbeit bevor der erste Cent sprudeln kann.

Die Vorteile liegen aber darin, dass langfristig der Arbeitsaufwand immer kleiner wird, das Einkommen aber gleich bleibt oder sogar steigt. Im Gegensatz zu Auftragsarbeiten investiert man die Arbeit vor allem zu Beginn und erntet die Belohnung danach. Egal ob Nebenverdienst oder Haupteinkommen, mit einem passiven Einkommen verdient man theoretisch Geld selbst während man schläft.

Passives Einkommen mit Apps

Ein passives Einkommen aufzubauen ist nicht leicht. Es gibt jedoch eine Menge Möglichkeiten, dieses zu realisieren. Die Entwicklung eigener Apps ist ein solcher Weg. Die Goldgräberzeiten in der App-Branche sind zwar vorbei, ein gutes Nebeneinkommen ist aber durchaus noch realistisch. In den kommenden drei Artikeln erläutere ich, wie jeder mit einer guten Idee eine eigene App zum Verkauf anbieten kann und sich auf diesem Wege auch ein passives Einkommen schaffen kann.

  • Artikel 1 soll erst einmal ein Verständnis dafür geben, wie jeder seine eigene App programmieren (lassen) kann und wie man dabei am besten vorgeht.
  • Artikel 2 beschäftigt sich mit der Preisfindung und dem Marketing
  • Artikel 3 erläutert letztendlich, wie man sich bei Apple als App-Entwickler anmeldet und wie die App letztendlich den Weg in den Itunes-Store findet.

Los gehts…

Wie soll das alles gehen? Ich bin doch kein Programmierer.

Diese Sorge ist wohl einer der Hauptgründe, warum viele Menschen nicht in Erwägung ziehen, ins App-Business einzusteigen, obwohl sie schon lange eine gute Idee mit sich herumtragen. Dabei sind Programmierkenntnisse absolut nicht erforderlich. Es gibt zahlreiche App-Entwickler die nicht den Hauch einer Ahnung vom Programmieren haben. Klar, es ist hilfreich wenn man ein wenig Basiswissen mitbringt, aber es geht auch ohne. Wer sich immernoch fragt, wie das gehen soll, hier kommt die Antwort:

Sie beauftragen einen Programmierer. Das klingt recht simpel, allerdings gibt hierbei vieles zu beachten und einige Fehler die man schnell begehen kann. Im Internet gibt es einige Seiten, die sich auf die Vermittlung zwischen Programmierern und Auftraggebern spezialisiert haben. Oft kommen die Programmierer aus Schwellenländern und arbeiten wesentlich günstiger, als es ein heimischer Programmierer tun könnte. Im Folgenden werde ich erläutern, wie man vorgehen sollte.

Ideen sind gefragt

Eine gute Idee ist natürlich das allerwichtigste. Diese Idee kommt einem aber selten wie eine Eingebung aus dem Nichts. Es macht Sinn, sich intensiv in Apples App-Store umzusehen und und regelmäßig zu schauen, welche Apps besonders erfolgreich sind. Man muss das Rad nicht neu erfinden – wer eine erfolgreiche App noch weiter verbessert, hat eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit als derjenige, der eine ganz neue Idee zu vermarkten versucht. Aber auch neue Ideen können schell erfolgreich werden.

Ich habe also eine gute Idee… wie geht es weiter?

Hat man nun die Idee konkretisiert, muss man sich im Netz auf die Suche nach einem einzelnen Programmierer oder einer entsprechenden Firma machen. Hierzu empfehle ich die Nutzung von Plattformen wie Odesk.com oder Elance.com. Meiner Meinung nach ist Elance.com für diese Zwecke besonders empfehlenswert. Dort erstellt man ein Anzeige, in welcher man die Anforderungen beschreibt, die der Programmier (oder das auf App-Programmierung spezialisierte Dienstleistungesunternehmen) mitbringen sollte. Man sollte hier nicht die gesamte Idee darlegen, sondern grob beschreiben, welche Funktionen in die App integriert werden sollen.

Ein Beispiel, wie eine solche Beschreibung auf Elance aussehen könnte:

    Looking for App Developer/Programmer

    People preferred with several years of experience in coding for iOS. Here is a very rough description of the app (further details after Non-Disclosure-Agreement):

    (enter rough description of the features here)

    The Requirements: Someone with a good command of either English or German or both. Someone experienced with the demands mentioned above. Someone highly skilled in programming and with some user interface design experiences also. 

    Next steps: Please reply with examples of your previous work including user interfaces (if any) or design examples that you have done. If your work fits to the job, i will get back to you with more details. Programming knowledge is a must, designer talent is a plus.

    Looking forward to ysee our works. Regards, your name

Nach wenigen Tagen wird man bereits zahlreiche Bewerbungen erhalten haben. Nun muss man sich etwas Zeit nehmen, das Portfolio eines jeden Anbieters durchzusehen und zu schauen ob die Arbeiten zu den eigenen Wünschen passen und ob man der Firma die eigene Idee anvertrauen möchte. Manche Anbieter werden bereits einen Preis angeben. Bei Elance kann man eine Preisspanne angeben, in welcher das eigene Projekt-Budget liegt.

Es empfiehlt sich, in der Anzeige anzugeben, dass man Festpreise bevorzugt (dies kann man in einem Auswahlkästchen festlegen).

Da der Programmierer oder die Firma aber noch nicht alle Details kennen, muss der Festpreis im zweiten Schritt noch einmal nachverhandelt werden. Man entscheidet sich nun für 2-3 Programmierer bzw. Firmen, lässt diese die Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen und sendet diesen Firmen dann alle Details, damit sie einem einen Endpreis nennen können.

Ist dies geschehen, ist es Zeit eine der Parteien zu beauftragen. Bei Elance muss dies bestätigt werden. Nun legt der Programmierer oder die Firma einen zeitlichen Ablauf- und Zahlplan fest.

Und wie funktioniert die Bezahlung?

Das Bezahlsystem bei Elance ist sehr komfortabel und sicher. Hat man sich für eine Firma oder einen Freelancer entschieden, erstellt dieser einen Projektablaufplan auf Elance.

Ein Beispiel: Angenommen es gibt 3 Teilbereiche innerhalb des Projektes und das Gesamtbudget sind 1000 Euro. Der Programmierer teil das Budget nun auf die 3 Teilbereiche auf. Sie müssen nun immer zu Beginn einer Projektphase den entsprechenden Betrag auf Elance einzahlen. Dieser wird dort treuhändisch verwaltet, bis sie mit dem Arbeitsergebnis zufrieden sind und den Betrag am Ende er Projektphase zur Auszahlung an den Programmierer freigeben, und das Geld für die nächste Phase einzahlen. So bietet die Plattform eine große Sicherheit für alle Parteien.

Am einfachsten ist die Einzahlung des Geldes via Paypal, aber auch andere Zahlungsmöglichkeiten werden angeboten.

Aber klaut mir dieser Programmierer nicht meine Idee?

Mit einem Geheimhaltungsvertrag, im Englischen „non-disclosure-agreement“ genannt, kann man sich gegen Ideendiebstahl absichern. 100% sicher ist diese Möglichkeit zwar nicht, aber sie bietet ein wenig Schutz. Was aber ein viel gewichtigeres Argument ist,vor Ideenklau keine Angst haben zu müssen, ist die Tatsache, dass diese Programmierer sich meist auf die App-Entwicklung für Auftraggeber spezialisiert haben. Sie würden sich Ihr eigenes Geschäft kaputt machen und Ihre Reputation schädigen. Sie sollten sich also hier nicht in falsche Ängste hineinsteigern. Mit ein paar Vorkehrungen muss man sich nicht sorgen.

Was ist bei Elance sonst noch zu beachten

Es kann vorkommen, dass kaum jemand seine Programmier-Dienstleistungen anbietet oder die Anbieter alle nicht den eigenen Kriterien oder Erfordernissen entsprechen. Wenn dies geschieht, kann man das Job-Posting von der Plattform entfernen, sollte aber einen Grund angeben – dies gebietet die Höflichkeit gegenüber allen, die sich die Mühe gemacht haben die Ausschreibung durchzulesen und ihre Dienstleistung anzubieten.

Gründe für zu wenige Bieter sind oft falsche oder unzureichende Budget-Angaben.

Möchte man beispielsweise eine sehr komplexe App produzieren lassen und schreibt ein zur Verfügung stehendes Budget von 500-1000$ aus, so muss man damit rechnen, dass keiner bietet. Bei einem Budget unter 1000$ muss die App selbst schon äußerst simpel und leicht zu programmieren sein, um Angebote von Programmierern zu bekommen. Am besten ist es, man erstellt eine neue Ausschreibung mit einem höheren Budget und probiert es erneut.

Eine einfache, aber anspruchsvolle App sollte mit einem Budget von 1000-5000$ ausgeschrieben werden. Später kann man ja immer noch Anbieter bevorzugen, die einem einen guten Preis machen.

Für die Entwicklung der App sollte man mindestens 4 Wochen einplanen – aber auch dies hängt natürlich von der Komplexität ab.

Wichtig ist noch, das man im Idealfall das Interface-Design, also die Benutzeroberflächen-Gestaltung, und die Programmierarbeit voneinander trennen sollte. Gute Programmierer sind selten gute Grafikdesigner und umgekehrt. Am besten überlässt man die jeweiligen Bereiche den Fachleuten. Eine andere Möglichkeit ist, Du übernimmst das Design selbst (falls Du es dir zutraust und ausreichend Kenntnisse in Photoshop besitzt).

Wer nur Ideengeber und Koordinator sein möchte, kann Design und Programmierung als zwei getrennte Jobs bei Elance oder Odesk aussschreiben oder das Design an den Grafikdesigner des Vertrauens abgeben. An Design-Hochschulen kann man auch günstige und motivierte Helfer finden. Seiten wie 99designs.com oder designenlassen.de sind auch gute Möglichkeiten, Gestalter für die Benutzeroberfläche der App zu bekommen.

Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass das Ergebnis umso besser wird, je mehr Vorgaben man macht. Wer garkein Photoshop beherrscht, sollte Zeichnungen auf Papier anfertigen.

Noch Fragen? Stellt sie mir einfach in den Kommentaren unten!