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Erfolgsmindset: Warum die meisten Menschen an sich selbst scheitern…

… und wie du das verhindern kannst.

Oft sprechen wir im Business-Kontext davon, dass Jemand „gescheitert“ ist. Aber was heißt das genau? Schauen wir mal. 

Heißt es, dass er oder sie… 

… keine Kunden gefunden hat? 
… kein gutes Produkt geliefert hat?
… sich finanziell verhoben hat?
… einfach aufgegeben hat, als es hart wurde?

Egal, was es war, am Ende war es eigentlich immer eine Entscheidung des Gründers oder der Gründerin. Oft eine Entscheidung, die in einem schwachen Moment getroffen wurde. Ein Moment, in dem einen der Mut verlassen hat. 

Es gibt nichts Schlimmes am Scheitern. Nix! Aber trotzdem hängt es in 90 % aller Fälle am eigenen Mindset.

Wirklich am Markt zu scheiterten, ist viel seltener als an sich selbst. Meist wird man selbst zu seinem größten Feind und boykottiert oder sabotieren sich.

Aber, hey: Wenn du diese Tatsache einmal akzeptiert hast, liegt hier auch eine riiiiesige Chance.

Denn: Du musst dich nicht primär vor dem Markt, deiner Konkurrenz oder „Pech“ beschützen, sondern vor dir selbst – und das geht mit den richtigen Tools wirklich sehr gut. 

In diesem Artikel möchte ich dir diese Tools vorstellen. 

Bevor wir auf die Tools eingehen, ist mir jedoch noch eine andere Sache sehr wichtig: Deine grundsätzliche Einstellung zu den Dingen. Sprechen wir zuerst mal kurz über: 

2 Arten von Mindset

Es gibt, etwas vereinfacht ausgedrückt, 2 Arten von Mindsets. 

(Sicher gibt es auch Abstufungen dazwischen, aber wir tun jetzt erstmal so, als gäbe es nur die Extreme.)

Mindset

Wachstums- und starres Mindset

Manche Menschen haben ein Wachstums-Mindset, bei man eher man davon ausgeht, dass nichts im Leben festgeschrieben ist. Alles ist erlernbar. Man selbst kann alles sein, werden, lernen. Selbst Intelligenz ist nicht festgeschrieben. Herausforderungen sind da, um zu wachsen. 

Andere Menschen haben ein starres Mindset und gehen davon aus, dass viele Dinge sich gar nicht ändern lassen. Für sie sind Herausforderungen also eher Gefahren, denn wenn sie daran scheitern, entlarven sie sich womöglich als dumm oder faul. Daher vermeiden sie sie.

Ein Beispiel ist Intelligenz. Menschen mit Wachstums-Mindset wissen, dass sie ihre Intelligenz zu einem entscheidenden Teil selbst beeinflussen können. Ihnen muss nichts peinlich sein. Wenn sie mal eine Herausforderung nicht meistern, war das nur ein Schritt auf der Lernkurve.

Menschen mit festem Mindset gehen davon aus, dass Intelligenz angeboren ist. Werden sie in einem schwachen Moment erwischt, in dem sie dumm wirken, könnte es peinlich werden. 

Die Einstellung hier ist ganz entscheidend für so vieles. Jemand mit Mindset 1 sucht Herausforderungen, da er oder sie an ihnen wächst und das sehr genau weiß. Nichts ist wirklich peinlich, alles ist eine Wachstumschance. 

Jemand mit Mindset 2 muss sich jedoch ständig beweisen und so seine oder ihre Intelligenz zur Show tragen, denn bewertet wird er oder sie gleich fürs ganze Leben. Herausforderungen sind entsprechend Gefahren. 

Erwischt? Es ist okay, wenn du noch eher ein festes Mindset hast. Du bist bei weitem nicht allein und kannst daran arbeiten. Du musst das starre Mindset nicht für immer behalten. Denn die Wahrheit ist: Fast alles ist änderbar. 

Es ist aber wichtig, dass du zumindest ansatzweise daran glauben kannst, dass alles veränderbar ist. Nur so kannst du aus deinem eigenen Sabotage-Loop auch ausbrechen. Wir müssen also hier eine erste Tür für dich hin zu einem Wachstums-Mindset öffnen.

Bist du bereit, hindurchzugehen? Ich vermute, du sagst „Ja“.

So, das war der kurze Mindset-Ausflug. Nun geht es direkt zu den Tools. Großartige Tools, um dich vor dir selbst zu beschützen. Ich habe dir im Folgenden die 5 wichtigsten Tools mitgebracht.

Umfeld ist alles

Dein Umfeld ist das allerwichtigste „Tool“, denn Willensstärke wird von den meisten Menschen massiv überschätzt. Ein kleiner, schwacher Moment kann deine Willensstärke in Luft auflösen. Hinzu kommt, dass sie dich sehr viel mentale Kraft kostet. 

Verstehe mich nicht falsch, sie ist ebenfalls wichtig. Aber wichtiger ist, dich in ein Umfeld zu begeben, von dem du getragen wirst. Sich als Gründer nur mit Menschen zu umgeben, die noch nie etwas selbst gestartet haben, ist fatal. Sie werden dir Angst machen, die Risiken deiner Unternehmung unterstreichen und dich somit unbewusst klein halten. 

Wenn du dich mit Menschen umgibst, die selbst unternehmerisch tätig sind, die ein Wachstums-Mindset haben, und die dich motivieren und über schwache Momente helfen, dann musst du dich nicht allein auf deine Willensstärke verlassen. Sie ziehen dich mit! 

Das ist auch mit Abstand der wichtigste Grund einem Netzwerk wie dem Citizen Circle beizutreten. Nichts motiviert dich so sehr und schützt dich vor deinen eigenen Ängsten, wie ein gutes Support-Netzwerk.

Citizen_CIrcle_Toskation

CEO vs. Ausführender

Es ist extrem entscheidend, in welchem inneren Zustand du Entscheidungen triffst. Es wurden selten gute Entscheidungen nachts im Bett getroffen. 

Wenn du als Solo-Gründer(in) startest, dann bist du Entscheidungsträger und ausführende Kraft zugleich. Ich empfehle dir, diese Rollen zu trennen und hier ein wenig schizophren zu werden, indem du daraus 2 Rollen in dir machst, und jeder eine bestimmte Zeit zuordnest. 

Warum? Als CEO triffst du zielführende Entscheidungen wie „Ich gebe jetzt 1 Jahr lang Gas auf Instagram, um Reichweite aufzubauen.“ Als ausführende Kraft musst du dann die ganzen Posts erstellen und mit anderen Creatorn interagieren. 

Wenn nun deine Maßnahmen nach 3 Monaten immer noch kaum Reichweite gebracht haben, musst du deine Strategie zwar überdenken, aber solltest dich nicht in ein „Das bringt doch alles nichts“ Mindset manövrieren, dass dich zum Aufgaben führt. Diese Gedanken kommen meist in schwachen Momenten, zum Beispiel nachts im Bett. 

Diese zielführenden Entscheidungen darfst du aber nur treffen, wenn du deinen „CEO Hut“ aufhast, und du legst zuvor ganz genau fest, wann das der Fall ist. Oft empfiehlt sich das maximal 1–2 Mal im Monat, und zwar zu einer Zeit, in der du in der Regel fit und klar bist. 

Die restliche Zeit führst du nur die Befehle aus, die du dir zuvor als CEO gegeben hast. Wenn Zweifel kommen: Schreib sie auf und bring sie mit zu deinem nächsten CEO Meeting mit dir selbst.

Worst-Case-Szenario

Als ich zu Beginn meiner ersten Gründung oft „Existenzängste“ hatte, sagte mein Vater immer zu mir: „Egal was passiert, du hast immer noch 2 Hände, 2 Beine und einen klugen Kopf. Es wird sich immer eine Chance ergeben. Worst Case du gehst kellnern.“

Was in dieser Botschaft steckt, ist. Vertraue dir! Auch im Worst Case wirst du Wege finden und es wird längst nicht so schlimm, wie du es dir in einsamen Nächten vielleicht ausmalst. Außerdem tritt ein Worst Case ja auch selten ein. 

Vertraue dir, dass du es immer irgendwie gewuppt kriegst. Wem solltest du denn mehr vertrauen, außer dir selbst? Schließlich hast du das größte Interesse daran, wie es dir geht. 

Das Wort „Existenzangst“ ist hier bereits missverständlich. Denn unsere Existenz, also unser Leben selbst, ist ja auch bei einem Misserfolg nicht gefährdet. Wir werden, wenn es ganz dicke kommt, von Freunden und Familie aufgefangen, in westlichen Ländern sogar vom Staat. 

Davon ausgehend, dass wir an uns selbst glauben, werden wir aber vor allem von uns selbst aufgefangen. Wenn du das anerkennst, dann sieht das schlimmste Szenario plötzlich gar nicht mehr so schlimm aus. Besonders in schwierigen Situationen vergessen wir das oft. 

Überlege dir daher einmal das Worst-Case-Szenario und plane eine Strategie, wie du in dem Fall vorgehen würdest. Somit hast du für diesen unwahrscheinlichen Fall schon einen Plan in der Schublade. Das wird dir in vielen schwachen Momenten sicher helfen. 

Genauso wie es uns im Flugzeug beruhigt, dass es Schwimmwesten und Rettungsrutschen gibt, auch wenn diese nie zum Einsatz kommen, so ist es beruhigend zu wissen, dass du auch im Leben einen Plan B hast. 

Business aufbauen

Worin bist du gut? / Zeit vs. Geld

Nicht jede Aufgabe macht dir Freude. Überlege dir gut, welche Dinge du gern selbst machst, und welche Dinge dich sehr stark demotivieren. 

Es gibt immer zwei Dinge, die du als Gründer(in) investieren kannst: Geld oder Zeit. Wenn du noch am Anfang stehst, ist dein Wille, viel Geld zu investieren, sicher geringer. Trotzdem gibt es Dinge, bei denen ein Geldinvest sinnvoll sein kann. 

Beispiel: Du bist sehr gut im Vertrieb. Social Media macht dir aber keinen Spaß und ist aber ein echter „pain in the ass“ für dich. Es motiviert dich Null – es demotiviert dich vielleicht sogar. 

Bevor du also das Risiko eingehst, wegen dieses Themas an dir selbst zu scheitern, kann es ja sehr sinnvoll sein, diese Tätigkeiten zumindest teilweise an eine Assistenz oder einen Social Media Manager abzugeben. 

Worauf ich hinaus will: Überlege dir gut, wo deine Motivationskiller sind und schau mal, ob du mit einem überschaubaren Geldinvest diese Themen ein Stück weit abgeben kannst. 

Deine Motivation zu erhalten, ist wichtig. Du wirst trotzdem Momente haben, in denen du mal fluchst und in denen Aufgaben dir keinen Spaß machen, die du auch nicht abgeben kannst. Je mehr du dich hingegen davon befreien kannst, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, wegen fehlender Motivation an dir selbst zu scheitern. 

Future Self

Jetzt wird es ein bisschen wild, mit Zeitreise und so. Aber ich hoffe, du kannst mir gedanklich folgen. 

Stell dir Folgendes vor: Du in 10 Jahren. Deine Lebenssituation wird sich enorm verändert haben. Deine Interessen vermutlich auch. Du wirst unzählige neue Erfahrungen gemacht haben. Du bist in 10 Jahren quasi schon fast eine komplett andere Person. Ein paar Erinnerungen habt ihr noch gemeinsam. Ein paar Werte und Träume sicher auch. Ansonsten wird viel anders sein. 

Es ist also okay, mal davon auszugehen, dass dein „zukünftiges Ich“ nicht mehr DU ist. Stelle dir ihn oder sie wie eine andere Person vor. Eine Person, die dir viel bedeutet. 

Alles, was du heute machst, geht auf Kosten dieser Person. Wenn du heute zu viel Alkohol trinkst oder ungesund isst, muss diese Person in 10 Jahren darunter leiden. Wenn du dich heute fit hältst und ein cooles Business aufbaust, wird diese Person davon massiv profitieren. 

Denk dich mal tief in diese Person hinein. Sie ist dir wichtig. Du möchtest, dass sie ein schöneres Leben hat. Je enger deine Beziehung zu dieser Person, deinem „zukünftigen Ich“ ist, desto eher wirst du dir gut überlegen, ihr zu schaden und desto gewillter bist du, Dinge zu tun, die gut für sie sind. 

Dich hier tief hineinzudenken und eine enge Beziehung zu deinem 10 Jahre älteren „Ich“ aufzubauen, kann massiv helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und dich zu motivieren, langfristig zu denken. 

Business tools Commitment

Bonus: Commitment

Wenn es eine Sache gibt, die dafür sorgt, dass angehende Gründer(innen) nicht erfolgreich sind, dann ist es Folgendes: Sie wechseln zu oft das Thema. 

Oft ist Erfolg etwas, dass über die Zeit exponentiell wächst. Die ersten Jahre passiert nicht ganz so viel, und irgendwann plötzlich macht es „Wumms“ und der Erfolg steigt stark an. 

Angenommen dieser „Wumms“ Moment wäre irgendwann nach 2–3 Jahren, aber du wechselst nach 1,5 Jahren dein Businessthema. Du startest quasi wieder von Null, und auch wenn in den ersten 1,5 Jahren noch kein finanzieller Erfolg eingetreten ist, so hast du Momentum aufgebaut, welches du nun wieder wegwirfst. 

Daher ist es so enorm wichtig, Dinge langfristig durchzuziehen. Wenn du gar keine Lust mehr aufs Thema hast, dann kannst du natürlich wechseln, aber sei dir bewusst, dass du damit das aufgebaute Momentum beerdigst und dich das massiv zurückwirft.

Das waren meine Tipps, um dich nicht selbst zu sabotieren. Ich hoffe, sie haben dir ein paar neue Gedanken aufgezeigt und 1–2 Tools sind zukünftig hilfreich für dich, um nicht an dir selbst zu scheitern. 

Übrigens besprechen wir diese Themen auch intensiv in unserer Citizen Circle Masterclass oder diversen Workshops innerhalb unserer Community.

Hast du Fragen dazu? Melde dich gerne bei uns.

Autor

  • Tim beschäftigt sich seit 2012 mit den Themen ortsunabhängiges Arbeiten und digitales Unternehmertum. Er verdient sein Geld als Architekt, Buchautor und Berater für Neues Arbeiten und digitale Transformation. Zudem ist er Gründer des Citizen Circle. Auch wenn Tim viel und gern unterwegs ist: Sein Zuhause ist zur Zeit die Stadt Chiang Mai im Norden Thailands.