Guide in die Ortsunabhängigkeit als Selbstständiger

Wenn du zukünftig gerne ortsunabhängig arbeiten würdest und darüber nachdenkst, das Ganze durch eine Gründung oder durch Selbstständigkeit umzusetzen, dann ist dieser kleine Guide für dich.

Ich erhebe mit diesem Artikel nicht den Anspruch, zu tief ins Detail zu gehen, aber er soll dir als grobe Orientierung dienen, wie du damit beginnst, online Geld zu verdienen. Denn viele Menschen, mit denen ich in Coachings oder in unserer Community spreche, verlieren sich auf dem Weg in Details oder verlaufen sich, weil ihnen Orientierung fehlt, was sie wann und in welcher Reihenfolge angehen sollten.

Ich habe das Ganze in 6 Schritte aufgeteilt.

Schritt 1: Ist so viel Eigenverantwortung wirklich etwas für dich?

Möchtest du ortsunabhängig arbeiten, ist der erste Schritt immer, sich noch einmal darüber im klaren zu sein, dass Selbstständigkeit mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung kommt. Ich bin der Meinung, dass eigenverantwortliches Handeln immer gut ist! Aber es gibt einfach viele Menschen, denen nicht wirklich bewusst ist, dass sie für absolut alle Dinge in ihrem Leben die Verantwortung tragen. Es ist bequem, sich treiben zu lassen, und re-aktiv anstatt aktiv zu leben und zu handeln.

Als ortsunabhängiger Selbstständiger ist es einfach enorm wichtig, dass man das Kommando übernimmt. Wenn du nicht pro-aktiv Kunden suchst, werden sie vermutlich nicht von allein kommen. Wenn du die Buchhaltung nicht machst (oder jemanden findest, der sie für dich macht), dann wirst du im finanziellen Chaos enden. Du musst der Kapitän deines Kutters werden! Bist du bereit dazu?

Das kannst du sofort tun: Triff eine Entscheidung. Triff sie und bleibe dabei. Richte alle deine Handlungen nach dieser Entscheidung aus und halte das Ruder.

Schritt 2: Freiberufler, Solopreneur, Unternehmer(in) – Was passt zu dir?

Wenn du eine Fähigkeit hast, die in der Regel auf Stundenbasis abgerechnet wird, dann wirst du deine Dienstleistung vermutlich als Freiberufler anbieten. Vorteil ist, dass du hier recht schnell Einkünfte und (je nach Fachgebiet) auch hohe Stundensätze erzielen kannst. Nachteil ist, dass es kaum skalierbar ist. Du wirst immer Zeit gegen Geld eintauschen. Aber viele Menschen wählen dieses Modell bewusst und sind damit zufrieden, füllen sie ihre Arbeitszeit doch mit Dingen, die sie gern tun.

Möchtest du deine Zeit vom Geld abkoppeln, aber trotzdem nur ein kleines, schlankes Business betreiben, dann ist das Solopreneur-Modell ideal für dich. Als Solopreneur denkst du wie ein Unternehmer und startest ein skalierbares Business (verkaufst digitale oder physische Produkte) aber gestaltest das Ganze so, dass deine Arbeitskraft reicht oder arbeitest mit Freelancern. Du nutzt Komponenten und Online-Dienste, anstatt alle Aspekte des Business selbst in die Hand zu nehmen (z.B. “Fullfillment”, Auslagern des Versandes deiner Produkte). Ein Solopreneur-Business lässt sich auch gut z.B. auf Basis einer Online-Content-Strategie aufbauen. Ein Blog oder ein Podcast wäre ein Beispiel dafür.

Du möchtest ein richtiges ortsunabhängiges Unternehmen starten und später einmal Mitarbeiter haben? Das ist nochmal ein ganz neues Level von Verantwortung. Aber du hast auch die Chance, richtig groß zu werden und einen gewaltigen Wert zu schaffen. Unternehmen können ortsunabhängig funktionieren, aber es stellt dich vor ganz neue Herausforderungen, zum Beispiel der virtuellen Mitarbeiterführung. Dies ist die Königsdisziplin.

Für welche dieser 3 Gründungsarten bist du der Typ? Was passt zu dir? Was passt zu dem Lebensmodell, das du planst? Mit allen drei Modellen kannst du ortsunabhängig arbeiten.

Das kannst du sofort tun: Stell dir vor, wie dein Leben in zwei Jahren aussehen könnte, wenn du dich für ein Leben als Freelancer, als Solo-Preneur oder Unternehmer entscheidest. Horche dabei ganz bewusst in dich hinein und notiere die Vor- und Nachteile.

Schritt 3: Mit welchem konkreten Geschäftsfeld kannst du ortsunabhängig arbeiten?

Hast du dich einmal für eine Gründungsart entschieden, musst du als nächstes ein konkretes Geschäftsmodell finden, mit dem du ortsunabhängig Geld verdienen kannst. Hier gibt es meiner Meinung nach drei gute Herangehensweisen bzw. Fragestellungen, die sich auch miteinander kombinieren lassen:

  • Was habe ich in meinem bisherigen Leben gelernt? (Uni, Ausbildung, Titel?)
  • Was macht mir sehr viel Spaß? (Leidenschaft, Hobby, Thema)
  • Wo gibt es ein Problem, für das ich eine Lösung anbieten kann? (Problem lösen)

Erfahrungsgemäß führt die dritte Fragestellung am schnellsten zum Erfolg. Aber der schnelle Erfolg ist nicht alles. Wichtig ist mindestens genau so, dass deine Geschäftsidee dich begeistert und du langfristig motiviert bleibst. Somit würde ich im Idealfall alle drei Fragen einbeziehen. Du könntest zum Beispiel eine Liste zu jeder Frage erstellen und Ideen notieren und danach schauen, welche Querverbindungen sich thematisch finden lassen.

Das kannst du sofort tun: Nehme dir ruhig 2-3 Monate, um dich hier festzulegen. Aber irgendwann musst du genau das tun: Eine Entscheidung treffen und dich auf eine Idee fokussieren. Ziehe diese Idee mindestens so lange durch, bis du entweder Geld verdienst oder merkst, dass es ein völlig falscher Weg war. Das bedeutet auch, dass du Zweifel erst einmal abstellen musst, sonst kommst du nie weiter.

Schritt 4: Mache dir einen Umsetzungs-Fahrplan (und einen realistischen Zeithorizont)

Einmal festgelegt, brauchst du einen Umsetzungs-Fahrplan. Zu Beginn bist du CEO und umsetzender Mitarbeiter in einer Person. Mal musst du CEO sein und die Richtung vorgeben, mal musst du einfach nur umsetzen und Dinge durchziehen. Um nicht immer wieder in die Rolle des CEO zu verfallen, brauchst du einen Umsetzungsplan, den du stupide abarbeitest.

So erstellst du deinen Umsetzungsplan: Schreibe alle Dinge auf, die erledigt werden müssen. Das kann erst einmal ein wildes Brainstorming sein. Bringe sie dann in eine sinnvolle Reihenfolge. Zum Schluss überlegst du dir Meilensteine – bis wann soll jeder Zwischenschritt erreicht sein?

Schritt: 5: Ein langer Weg liegt vor Dir – Wie bleibt man dran?

Um den Umsetzungsplan und alle weiteren Schritte auch durchzuziehen, brauchst du eine Menge Motivation. Aber Begeisterung für das Thema “Ortsunabhängiges Arbeiten” allein hilft oft nicht. Manchmal muss man sich auch selbst überlisten. Ich bin der Meinung, dass wir Menschen uns oft für klüger halten, als wir es sind. Im Grunde haben wir uns selbst all zu oft nicht im Griff, aber mit Selbstüberlistung kommt man hier weiter.

Ich habe beispielsweise einen Zeittresor, in den ich ab und zu mein Handy einschließe. Der Tresor öffnet sich dann erst nach Zeitraum X von allein wieder.

Ein anderer Trick: Dinge ankündigen. Wenn du zum Beispiel öffentlich bekannt gibst, bis Datum Y ein neues Produkt zu veröffentlichen, dann musst du am Ende auch liefern, sonst blamierst du dich gegenüber deinen (potentiellen) Kunden. Ein guter Artikel hierzu ist auch: Werfe den Rucksack über den Zaun

Das kannst du sofort tun: Mach dir einen Reiseplan. Auf deiner Route zum Erfolg solltest du immer wieder kleine Ziele erreichen. Sie motivieren nicht nur, sondern zeigen dir, wie weit du schon gekommen bist. Bis wann steht dein Produkt, wann möchtest du welches Netzwerk aufbauen, welche Weiterbildungen möchtest du machen?

Schritt 6: Es kommt nun Geld herein – (Wie) kannst du dein Modell skalieren?

Sobald du es geschafft hast, als Selbstständiger ortsunabhängig arbeiten und leben zu können, stellt sich die Frage, wie du dich vom Modell “Zeit gegen Geld” langfristig befreist. In welcher Form du deine Dienstleistung bislang auch erbracht hast, gibt es sicherlich Prozesse, die sich standardisieren lassen. Das hat den Vorteil, dass du sie zum einen leichter an andere Freelancer abgeben kannst und andererseits nicht mehr zu individuell mit Kunden arbeitest, sondern für beide Seiten eine klare Linie, konkrete Strukturen und festgelegte Ziele vorbereitet sind. Deine Freelancer wissen stets, was zu tun ist, daher lässt sich der Service an beliebig viele Mitarbeiter weitergeben.

Ein weiterer Vorteil ist, dass solch ein Productized Service gut im Voraus bezahlt werden kann oder du ihn sogar per Internet buchbar machst. Anschließend überlege, ob sich dein Standardprozedere in ein digitales Produkt umwandeln lässt. Welche Dienstleistungen könnte der Kunde auch selbst umsetzen, wenn du ihm z.B. mit einem Onlinekurs zur Seite stehst. Könntest du eine Anleitung in Form eines Ratgebers schreiben?

Mit digitalen Produkten baust du dir ganz nebenbei ein smartes passives Einkommen auf.

Das kannst du sofort tun: Überlege dir, welche Prozesse deines Angebots sich gut standardisieren und wie sie sich skallieren lassen. Suche dir den minimalsten Prozess aus. Lässt sich daraus ein kleiner automatisierter Onlinekurs erstellen als Hilfestellung für deine Kunden?

Bonus: Jobs, die man von überall machen kann

Hier findest du eine Auflistung von sehr verschiednen Bereichen, mit denen du ortsunabhängig Geld verdienen kannst. Du kannst diese Dienstleistungen als Freelancer anbieten oder dein eigenes Solopreneur-Unternehmen in diesem Bereich aufbauen. Sie soll dir nur ein paar Ideen mitgeben, denn es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten.

  • Website-Services
  • Design-Services
  • Programmieren (lernen)
  • Apps programmieren
  • Einen Onlineshop betreiben
  • Fotografieren, Filmen
  • SEO Dienstleistungen
  • Videodienstleistungen
  • Outsourcing anbieten
  • Storyboards schreiben
  • Videos und Podcasts transkribieren
  • Bücher schreiben
  • E-Books formatieren
  • Virtuelle Assistenz
  • Facebook Werbung als Dienstleistung
  • Community Redaktion
  • Social Media Redaktion
  • Beratung / Coaching
  • Buchhaltung
  • Wissen vermitteln
  • Übersetzungen
  • Sprachunterricht geben

Auf diesen Portalen findest du Remote Jobs (falls du als Freelancer beginnen möchtest):

Fazit

Es führen viele Wege nach Rom. Diese Tipps helfen dir, dich auf dein Vorhaben zu fokussieren, um möglichst bald die ersten Erfolge zu erzielen. Das Zauberwort heißt TUN. Treffe eine Entscheidung, mache einen Plan und setze um. Es ist okay, die Richtung später noch einmal zu ändern, wenn du merkst, dass du den falschen Weg genommen hast. Aber diese Feststellung kannst du niemals treffen, wenn du nicht startest.